Begleitung von externen Nachfolgen

Die externe Nachfolge wird weder eine Kaffeefahrt, noch eine Bieterveranstaltung. Es wird harte Arbeit auf unbekanntem Territorium.

Ungefähr die Hälfte der mittelständigen Unternehmen (KMU) werden im Rahmen der Nachfolge nach extern übertragen. Das bedeutet, dass ein Mitarbeiter, eine Führungskraft, eine fremde Person oder ein fremdes Unternehmen der Nachfolger wird. An dieser Stelle beginnt bereits die Schwierigkeit. Zum einen muss ein externer Nachfolger gefunden werden und zum anderen sollte man wissen, dass dieser mit umfassenden Informationen versorgt werden muss, damit dieser eine Entscheidung treffen kann.  

Wer vor dieser Aufgabe steht, hat wie bei Familiennachfolgen, viele Aufgaben zu lösen. Diese sind nicht alltäglich und haben verschiedene Prioritäten. Um Fragen von externen Nachfolgern beantworten zu können, sollte man, wie folgt, bei sich selbst beginnen.

  1. Klären: Was will ich bis wann genau erreicht haben?
  2. Prüfen lassen: Ist das plausibel und umsetzbar? Was hat das Gewollte für Folgen?
  3. Klären: Ist das Unternehmen übergabefähig? 
  4. Daraus eine passende Nachfolgestrategie, bzw. einen Nachfolgeplan erarbeiten.
  5. Das Unternehmen aus den wichtigsten Blickwinkeln darstellen. (alle Due-Diligence-Themen)
  6. Wo sind die Chancen und wo die Risiken für einen Käufer?
  7. Einen realistischen, belastbaren Kaufpreis festlegen.
  8. Einen funktionierenden, abgestimmten Notfallplan errichten.

Hat man das geschafft, folgen die nächsten Schritte.

  • Kaufinteressenten suchen.
  • Eine geschickte Verhandlungsstrategie erarbeiten.
  • Gespräche führen
  • Wichtig: In jeder Phase Disziplin und Fortschritt wahren.

Warum scheitern externe Nachfolgen oft?

  • Die Aufgabe wird hinsichtlich Komplexität und Zeitbedarf deutlich unterschätzt.
  • Keine oder mangelnde Vorbereitung auf die Aufgabe. (43%)
  • Unterschiedliche Interessen bei mehreren Besitzern von Anteilen am Unternehmen
  • Mangelhafte, ungenügende oder schleppende Informationen zum Unternehmen
  • Überschätzung der Vergangenheit. (43%)
  • Nicht erzielbare Kaufpreisvorstellungen. (43%)
  • Das Unternehmen ist nicht verkaufsfähig. (43%)
  • Mangelnde Wertschätzung gegenüber Interessenten bzw. Nachfolgern
  • Keine privaten Perspektiven für die Zeit nach dem Verkauf.
  • Vorstellungen, dass man jede Aufgabe der Nachfolge selbst lösen kann.

Grafik Quelle: DIHK Report 2019

Wie löst man externe Nachfolgen optimal?

  • Man besitzt einen funktionierenden Notfallplan.
  • Man verfügt über eine geschickte, umsetzbare Nachfolgestrategie.
  • Man sorgt dafür, dass das Unternehmen verkaufsfähig und attraktiv ist.

Zusammenfassender Hinweis: Jede externe Nachfolge beginnt mit dem Blick auf das persönliche Umfeld. Dann folgt die Konzentration auf das Unternehmen. Erst danach beschäftigt man sich mit möglichen Interessenten. Was diese nicht wollen, tritt in der Regel nicht ein. Daher ist es ratsam, vorab einen umsetzbaren Plan zu erarbeiten. Wer ein Unternehmen verkaufen möchte, ist gut beraten, sein Vorhaben nicht mit anderen Verkäufen zu vergleichen. Die Lösung wird immer sehr speziell sein.